Suche

Gebärdensprache DGS-Button Leichte Sprache LS-Button
Erweiterte Suche

Ariadne Pfad:

Inhalt

Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 08.03.2018:

Ein Netzwerk für die Chancengleichheit

Business and Professional Women (BPW) - Germany e.V.
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: BPW Germany

Der Business and Professional Women (BPW) - Germany e.V. ist eine der größten Frauenorganisationen Deutschlands. Mit zahlreichen Aktivitäten trägt er zur Debatte um Chancengleichheit für Frauen bei. Seit 2008 führt er jährlich den Equal Pay Day – den Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern – in Deutschland durch.


Der Internationale Frauentag wird am 8. März in zahlreichen Ländern weltweit gefeiert. In mehr als 150 Ländern ist er ein anerkannter Gedenk- und Aktionstag, in vielen Ländern ein gesetzlicher Feiertag. Auch in Deutschland finden in vielen Städten und Regionen rund um den 8. März Veranstaltungen statt, in diesem Jahr unter dem Motto „#PressforProgress“. Der Internationale Frauentag entstand Anfang des vergangenen Jahrhunderts auf Initiative sozialistischer Organisationen im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen. Auch heute, über 100 Jahre später, ist der Kampf um die Gleichstellung von Mann und Frau noch nicht beendet. Eine der Frauenorganisationen, die sich für die Chancengleichheit in Beruf, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft einsetzt, ist der Business and Professional Women (BPW) - Germany e.V..

BPW Germany
Der Business and Professional Women (BPW) - Germany e.V. ist einer der größten und ältesten Berufsverbände für angestellte und selbstständige Frauen in Deutschland und Teil des BPW International, dem berufs- und branchenübergreifenden Netzwerk für Frauen in über 100 Ländern, das sich weltweit für die Chancengleichheit berufstätiger Frauen einsetzt und als Forum für gegenseitige Unterstützung und internationales Networking versteht. Mit weltweit etwa 30.000 Mitgliedern ist der BPW International einer der größten internationalen Verbände berufstätiger Frauen. Er hat ständige Vertreterinnen bei der UNO in New York, Paris, Wien und Genf sowie bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf und im Europarat in Straßburg.

Der BPW Germany hat seinen Hauptsitz in Berlin und ist in Deutschland mit rund 40 Clubs und circa 1.800 Mitgliedern vertreten. Entstanden ist er in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und nach der Auflösung unter den Nationalsozialisten 1951 neu gegründet worden. Er ist Mitglied im Deutschen Frauenrat und in der United Leaders Association (ULA), kooperiert mit der Wirtschaft, den Medien und der Politik und unterstützt seine Partner in Fragen der Unternehmensverantwortung und Chancengleichheit im Beruf.

Die Ziele des Netzwerks
Ziele des BPW Germany sind die Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Beruf ‒ gleiche Karrierechancen, gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, in gleicher Anzahl vertreten in leitenden Positionen auf allen Hierarchie-Ebenen ‒ sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Um diese Ziele zu verwirklichen, bietet das Netzwerk seinen Mitgliedern Möglichkeiten zum persönlichen Gedanken- und Erfahrungsaustausch, Seminare, Vorträge, Tagungen und Referate zur beruflichen und persönlichen Weiterbildung, eine Vernetzung auf nationaler und internationaler Ebene sowie ein Mentoring-Programm. Die Frauen ihrerseits unterstützen die Ziele des Verbandes, indem sie sich ihren Interessen entsprechend ehrenamtlich in einem der Teams engagieren und ihr professionelles Potenzial einsetzen. „Die gemeinsame ehrenamtliche Arbeit im BPW Germany verbindet Frauen, die beruflich erfolgreich sein wollen. Weiterbildung im Sinne von Lifelong Learning ist deshalb ein Schwerpunkt des Verbands“, so der BPW Germany.

Mitwirkung in den Teams
Die Teams sind das Herzstück des Verbands. Das Team „Kommunikation“ beispielsweise fungiert als Schnittstelle des Clubs und pflegt die Netzwerkarbeit des BPW-Clubs Berlin. Dazu gehören die interne Club-Kommunikation – auch der Austausch mit anderen BPW-Clubs deutschlandweit und international – sowie die Kommunikation nach außen zu thematisch verwandten Organisationen, politischen Vertretern und der Öffentlichkeit. Außerdem betreut das Team „Kommunikation“ die Website, den Newsletter, die sozialen Kanäle sowie die Termine. Das Team „Event & Marketing“ organisiert alle Veranstaltungen für die Clubfrauen – die Gestaltung der monatlichen Clubabende, Fachvorträge, kulturelle Ereignisse, Seminare und Workshops. Die AG „Internationales“ verfolgt das Ziel, den BPW Berlin als Teil eines weltweiten Netzwerks internationaler auszurichten -  u.a. über die Vermittlung von „Sprach Tandems“ zwischen deutschen und ausländischen BPW-Mitgliedern, den Auf- und Ausbau von „Club Twinnings“ sowie über die Einladung ausländischer Partnerclubs und die Organisation von gemeinsamen Veranstaltungen.

Das Mentoring-Programm

Mit dem BPW-Mentoring will der Verband motivierte BPW-Frauen aus allen Branchen und Berufspositionen in ihrer beruflichen Entwicklung und Karriereplanung bis hin zu Führungsaufgaben stärken. Das „Matching-Team“ nimmt Anfragen von Mentees auf und matcht die Mentee mit einer passenden Mentorin zu einem Tandem. Mentorinnen – Berufserfahrene und Führungskräfte des BPW-Netzwerkes – begleiten und fördern Mentees – meist Berufseinsteigerinnen und Young Professionals – individuell und persönlich bei der Erreichung ihrer Karriereziele durch die Weitergabe von Lebens- und Berufserfahrungen sowie Einblicken in ihre Praxis und Netzwerkkontakten. Das „Matching-Team“ begleitet die Tandems während dieser Zeit und hilft bei Fragen und Schwierigkeiten.

Young BPW

Young BPW ist ein Zusatzangebot innerhalb des Clubs für alle jungen Frauen bis zum Alter von 35 Jahren unabhängig von ihrer Branche und Karrierestufe. Im Rahmen der Arbeitsgruppe Young BPW gibt es alle zwei Monate spezielle Angebote zu den Themen Berufseinstieg, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Karrierechancen, Berufsbilder, Role Models und Strategien der beruflichen Profilierung. Von Role Models erfahren die jungen Frauen mehr über mögliche Karrierewege, sie profitieren von ihren Erfahrungen aus dem Berufsalltag und erhalten Tipps zum Selbstmarketing. Fachliche Vorträge weiterer Rednerinnen rund um die Themen Beruf, Persönlichkeit und Weiterkommen sind vielfältig und aktuell. Nach Möglichkeit besuchen die Young BPW auch Unternehmen und erhalten interessante Einblicke in die Praxis. „Für mich ist Young BPW ein wichtiges Netzwerk, um Frauen mit gleichen beruflichen Zielen kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam weiterzukommen“, erzählt eine Teilnehmerin.

Equal Pay Day
2008 wurde auf Initiative des BPW Germany erstmals der Equal Pay Day – der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern – in Deutschland durchgeführt. Dafür erhielt der Verband 2009 die Auszeichnung „Ort im Land der Ideen“. Am Equal Pay Day (EPD) wird auf den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt zurzeit 21 Prozent in Deutschland beträgt, aufmerksam gemacht. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage, die Frauen umsonst arbeiten. Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Die amerikanischen Business and Professional Women schufen 1988 mit der Red Purse Campaign ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Dieses Bild übernahm der BPW Germany und so wurden auch in Deutschland die roten Taschen zum Symbol des Equal Pay Day. Der nächste Equal Pay Day findet am 18. März 2018 statt. Um die Initiative des EPD über den Aktionstag hinaus durch ein ganzjähriges Engagement zu stärken, eröffnete der BPW Germany e.V. 2011 die Geschäftsstelle Forum Equal Pay Day, die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Sie  stellt Leitfäden für Veranstaltungen, Werbemittel und Informationsmaterial zum Thema Entgeltgleichheit bereit, führt die Equal Pay Day Foren als ganzjährige Veranstaltungsreihe durch und ist zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur „geschlechtsspezifischen Lohnlücke“.

 

 

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 08.03.2018
© Innovationsportal

Ihr Kommentar zu diesem Beitrag. Dieser Beitrag wurde bisher nicht kommentiert.

 Weitere Beiträge nach Innovationsgebieten (Archiv).

Die Übernahme von Artikeln und Interviews - auch auszugsweise und/oder bei Nennung der Quelle - ist nur nach Zustimmung der Online-Redaktion von Bildung + Innovation erlaubt.

Die Redaktion des Online-Magazins Bildung + Innovation arbeitet journalistisch frei und unabhängig. Die veröffentlichten Beiträge bilden u. a. auch interessante Einzelmeinungen zum Bildungsgeschehen ab; die darin zum Ausdruck gebrachte Meinung entspricht nicht notwendig der Meinung der Redaktion oder des DIPF.

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen (nur vorhanden, wenn Javascript eingeschaltet ist)

Teile diese Seite: